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Jahresfachtag des Landesprogramms SPORTLAND HESSEN bewegt

Bericht zur Veranstaltung vom 25.09.2023

19. Oktober 2023
Das Landesprogramm SPORTLAND HESSEN bewegt beleuchtete auf seiner Fachtagung die ressortübergreifende und intersektorale kommunale Bewegungsförderung in Hessen. Die Veranstaltung fand am 25.09.2023 in Fulda statt. Hier finden Sie einen Bericht mit einigen Materialien, die vollständige Dokumentation ist auf www.sportlandhessenbewegt.de einzusehen.
Menschen sitzen in einem Raum und hören einer Rednerin zu.n
Moderatorin Meike Schröer begrüßt die Gäste zur Fachtagung des Landesprogramms „SPORTLAND HESSEN bewegt” im Morgensternhaus in Fulda.

Hintergrund

Bewegung und Sport für alle Menschen in Deutschland möglich und einfach erreichbar zu machen: Das hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt. In Hessen wurde schon 2017 das Ziel “Alle Hessen bewegen sich mehr” formuliert und das zugehörige Landesprogramm für Bewegungsförderung SPORTLAND HESSEN bewegt entwickelt. Vielfältige Akteure aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen arbeiten in dem Landesprogramm zusammen. Allein fünf Landesministerien sowie der Landessportbund Hessen e. V. ziehen im Sinne der Bewegungsförderung ressortübergreifend an einem Strang. Durch den direkten Kontakt zu den Bürger*innen kommt aber auch den Kommunen als Dachsetting für viele weitere Lebenswelten eine zentrale und gestalterische Rolle zu. 

Zielsetzung und Inhalte

  • Welche Handlungsspielräume haben Kommunen, welche Fördermöglichkeiten gibt es und welche Akteure und Multiplikator*innen sind einzubeziehen? 
  • Welche Beispiele guter Praxis gibt es bereits, um Menschen entlang aller Lebensphasen und in den verschiedenen Lebenswelten einer Kommune ein bewegungsfreundliches Umfeld anzubieten? 
  • Wie kann die Zusammenarbeit verschiedener Akteure konkret aussehen bzw. intensiviert werden und welche Synergieeffekte entstehen hierbei?

Auf seiner Fachtagung ist das Landesprogramm SPORTLAND HESSEN bewegt gemeinsam mit allen relevanten Akteuren diesen Fragen auf den Grund gegangen. In Impulsvorträgen und in lebensphasenbezogenen Fachforen wurden konkrete Empfehlungen und Möglichkeiten der intersektoralen und ressortübergreifenden Zusammenarbeit vorgestellt bzw. erarbeitet. Meike Schröer führte als Moderatorin die Teilnehmenden durch die Veranstaltung.

Interviewrunde erörtert Chancen kommunaler Bewegungsförderung

Interviewrunde zu Beginn als thematischer Einstieg:v.l.n.r.: Jens-Uwe Münker (HMdIS), Dr. Katharina Böhm (HAGE), Ralf-Reiner Klatt (lsb h), Claudia Mörtzsch (DTB) und Meike Schröer (Moderatorin)
v.l.n.r.: Jens-Uwe Münker (HMdIS), Dr. Katharina Böhm (HAGE), Ralf-Reiner Klatt (lsb h), Claudia Mörtzsch (DTB) und Meike Schröer (Moderatorin)

Thematisch eröffnet wurde die Fachtagung mit einer Interviewrunde zum Thema “Chancen kommunaler Bewegungsförderung”. Gemeinsam mit den Gästen wurden zu Beginn wichtige Entwicklungen auf Bundesebene zum Thema genannt (u. a. der Bewegungsgipfel und der Runde Tisch Bewegung und Gesundheit) sowie der Appell zur intersektoralen Zusammenarbeit betont. In diesem Kontext zeigte Jens-Uwe Münker vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport (HMdIS) auf, dass das Land Hessen mit dem Landesprogramm SPORTLAND HESSEN bewegt, der Zusammenarbeit von fünf Ministerien sowie dem Landesssportbund Hessen e. V. (lsb h) bundesweit eine Vorreiterposition einnimmt.

Auch dient das Landesprogramm als Paradebeispiels eines Health-in-All-Policies-Ansatzes, so Dr. Katharina Böhm (HAGE). Sie zählte die vielzähligen “co-benefits” (= zusätzliche Nutzen) von Bewegungsförderung für andere Sektoren auf, weshalb Bewegungsförderung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden müsse.

Gemeinsam mit Ralf-Rainer Klatt (lsb h) wurde verdeutlicht, dass der organisierte Sport als strategisch wichtiger Partner bei der Gestaltung kommunaler Bewegungsförderung nicht wegzudenken ist. Hier gibt es inzwischen auf Bundesebene viel Rückenwind, unter anderem mit dem millionenschweren Förderprogramm “ReStart- Sport bewegt Deutschland”. Auch der Landessportbund Hessen e. V. mit seinen zahlreichen Sportvereinen unterstützt Kommunen dabei, die unterschiedlichen Settings bewegungsfreundlicher zu gestalten. 

Da die Fachtagung während der Europäischen Woche des Sports (EWoS) stattfand, erläuterte Claudia Mörtzsch (Deutscher Turner-Bund e. V. (DTB)) die Herkunft dieser Bewegungskampagne. Die Kampagne regt alle Europäer*innen jährlich dazu an, sich mehr zu bewegen. In Deutschland koordiniert die Kampagne der DTB. Als Projektleiterin der EWoS steht Claudia Mörtzsch als Ansprechperson allen Kommunen zur Verfügung, die im Rahmen der EWoS gemeinsam mit ihren Vereinen auf Sport- und Bewegungsangebote in ihrer Kommune aufmerksam machen möchten.

Im Anschluss wurden den Teilnehmenden spannende Impulse zum Thema kommunale Bewegungsförderung geboten: Entlang der Fragen “Wie?”, “Mit welchen Mitteln?”, “Und Wer?” gab es folgende drei Vorträge:

“Gemeinsam läuft mehr – Stuttgart bewegt sich”

Andi Mündörfer (Amt für Sport und Bewegung, Landeshauptstadt Stuttgart) präsentierte ein Beispiel guter Praxis aus Stuttgart. Hierbei ging es um die intersektorale Zusammenarbeit der kommunalen Bewegungsförderung in Stuttgart und im Speziellem um Potenziale, Prozesse und Erfolge. Besonders eindrucksvoll war hierbei die zur Verfügung gestellte Datengrundlage durch die Stuttgarter Behörden.

Ein Referent spricht vor Publikum in ein Mikrofon
Andi Mündörfer (Amt für Sport und Bewegung, Stuttgart)

“Fördermöglichkeiten für kommunale Bewegungsförderung in Hessen – eine Übersicht”

Nach dem inspirierenden Praxisbeispiel aus Stuttgart ging der Blick zurück nach Hessen. Béatrice Frank und Lena Ondrasch von der Programmkoordinierung für das Landesprogramm SPORTLAND HESSEN bewegt (HAGE) beleuchteten die Fördermöglichkeiten für kommunale Bewegungsförderung. Hier stehen den Akteuren Mittel sowohl von der Bundes- als auch von Landesebene bis hin zu Mitteln aus der Privatwirtschaft oder Stiftungen zur Verfügung. Fazit: So vielfältig wie die Handlungsfelder für Bewegungsförderung auf kommunaler Ebene sind, so vielfältig sind auch die Fördermöglichkeiten, die es hierfür abzurufen gilt.

Béatrice Frank (HAGE)
Lena Ondrasch (HAGE)

"Kommunale Bewegungsförderung in Hessen – wer bewegt wen und wo?“

Volker Rehm (Sportjugend Hessen) und die Bewegungskoordinatorin Patrizia Frank (Kreisvolkshochschule Groß-Gerau) widmeten sich der Frage, wer Bewegungsförderung auf kommunaler Ebene koordinieren soll bzw. welche Kümmerer hierfür zur Verfügung stehen. Nach einer Übersicht über die verschiedenen koordinierenden Fachkräfte für das Thema auf kommunaler Ebene folgte ein Praxisbeispiel der Bewegungskoordinatorin aus dem Landkreis Groß-Gerau. Es zeigte, welche Synergieeffekte bei der Zusammenarbeit der koordinierenden Fachkräfte vor Ort entstehen können.

Volker Rehm (Sportjugend Hessen)
Patrizia Frank (Kreisvolkshochschule Groß-Gerau)

In den lebensphasenbezogenen Fachforen am Nachmittag wurden Beispiele guter Praxis, Fördermöglichkeiten sowie bestehende Maßnahmen und Projekte, die sich Akteure in ihre Kommune holen können, im Detail vorgestellt.


Die vollständige Dokumentation (inklusive aller Präsentationen) finden Sie auf der Website des Landesprogramms sportlandhessenbewegt.de unter dem Reiter “Veranstaltungsberichte”:

Veranstaltungsberichte auf sportlandhessenbewegt.de


Bewegungsangebote für die Teilnehmer*innen

Über die fachlichen Inhalte der Fachtagung hinaus boten die Veranstalter ein interessantes Rahmenprogramm: Ein breitgefächertes Bewegungsangebot stand zur Verfügung, die Teilnehmernden konnten verschiedene Bewegungsangebote ausprobieren. Die Angebote wurden von der Sportjugend Hessen (Adventure Cube), dem Sportkreis Fulda-Hünfeld e.V. und dem DAFKS KONTAKT Fulda e.V. organisiert.

Fachtag SPORTLAND HESSEN bewegt 2023: Bewegungsprogramm
Fachtag SPORTLAND HESSEN bewegt 2023: Bewegungsprogramm
Fachtag Sportland Hessen bewegt 2023

Weitere Informationen

Die Fachtagung fand im Rahmen der Europäischen Woche des Sports statt und wurde vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport gefördert. Für die Konzeption, Organisation und Durchführung war die HAGE - Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. zuständig.

Bilder: © HAGE/andreasmann.net